Kann das weg oder brauchen wir das noch?
Tschüss 2022, Willkommen 2023 …
Wir haben es fast geschafft. Dieses absolut verrückte Jahr 2022 hat nur noch ein paar Stunden zu leben und dann ist es Geschichte. Aber was für eine …
Ich glaube, das Schlimmste für uns alle ist dieser unselige Krieg, den Russland gegen die Ukraine angezettelt hat. Dazu gehört die Hilflosigkeit, dass man so gar nichts dagegen tun kann. Immer wenn ich Bilder aus der Ukraine sehe, blutet mir das Herz. Dieses Land ist mehr als nur geschunden. Mir tun die Menschen unendlich leid. Was sie auszuhalten haben, können wir uns nicht im Entferntesten ausmalen.
Ich weiß noch, wie Claudia Pfeil ihren weltweiten Aufruf nach Blöcken für Quilts für ukrainische Kinder startete und war glücklich, wenigstens ein klein wenig dazu beitragen zu können. Ich weiß auch noch, wie unsere Gemeinde dazu aufrief, Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. Letztendlich wurden unsere Gästezimmer dann aber doch nicht gebraucht.
Hinter all dem Leid verschwand das Thema Corona fast vollständig. Aber das Virus ist noch immer aktiv, auch wenn das viele Menschen einfach nicht wahr haben wollen. Wie viele sind trotz Impfung dann doch erkrankt? Einige davon sogar mit heftigen Folgen. Ich kenne ein paar Menschen, die unter “Long Covid” leiden. Ob man das hätte verhindern können, vermag ich nicht zu beurteilen. Man kann sich überall und jederzeit anstecken. Auch, wenn man noch so sehr darauf achtet. Nun ja, ich tu was ich kann, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Und dann waren da noch die riesigen Waldbrände, die uns auch hier im Land sehr in Atem gehalten haben. Vor allem die Rettungskräfte. Die Feuerwehrleute, die sich dann auch wieder einmal, wie so oft, durch Schaulustige und Unbelehrbare behindern lassen mussten. Manchmal hätte ich wirklich am liebsten …; aber was hätte es geholfen? Menschen können so unsagbar dumm und sehr egoistisch sein.
Nicht vergessen sind auch die zahllosen Unwetter und ihre Folgen. Die Dürre, die nicht nur unseren Landwirten stark zusetzt. Dieser Klimawandel kann einen wirklich das Fürchten lehren. Da gibt es auch nichts mehr umzudrehen oder aufzuhalten. Da müssen wir nun durch, ob uns das gefällt oder nicht.
Meine schlimmste persönliche Erfahrung in diesem Jahr war, dass ich von einigen Personen heftigst gemoppt wurde. Das war so schlimm, dass ich fast den Glauben an die Menschheit verloren hätte. Aber sowohl mein Mann, als auch die Mitglieder meiner Gruppe haben mich aus diesem Loch wieder heraus geholt. Ich habe das einzig Richtige getan, indem ich alle Brücken zu diesen Leuten sofort und ohne Pardon abgebrochen habe. Das hat mir zwar ein paar Dinge heftigst durcheinander gewirbelt, aber letztendlich war es das notwendig.
Im Laufe des Jahres haben wir eine Patenschaft übernommen. Unser Paten(k)rind Paula lebt als Rentnerkuh auf dem Hof Waldeyer. Der Hof wurde im Frühjahr von einem Feuerteufel heimgesucht. Eine große Miete Einstreu brannte an einem frühen Morgen komplett herunter. Eine Katastrophe für die Landwirtsfamilie. Die Waldeyers haben noch heute mit der Versicherung zu kämpfen. Durch den Brand fühlten wir uns angesprochen, wenigstens noch eine Kleinigkeit mehr zu tun. Also nicht nur dort einzukaufen und damit die Landwirtsfamilie direkt zu unterstützen. Schon die Idee, dass Tiere bleiben bleiben dürfen, obwohl sie nicht mehr produktiv sind, finde ich sehr bemerkenswert, deshalb sind wir Rentner heute Paten für eine Rentnerkuh. Das passt doch zu uns.
Aber es gab für mich persönlich auch sooo viele schöne Momente in diesem Jahr.
Anfang des Jahres hatten einige Mitglieder unserer Gruppe an einer Ausschreibung der Patchworkgilde teilgenommen. Leider waren wir nicht unter den Preisträgern. Aber wir haben uns unseren eigenen Kalender gebastelt und drucken lassen.
Da waren die Vorbereitungen zum Sommerfest der Online-Quilter. Fast die ganze Gruppe hat sich hier getroffen und 2 Tage lang “die Sau rausgelassen”. OK, so schlimm war es dann doch nicht. Wir hatten bei viel Sonnenschein und Hitze aber jede Menge Spaß miteinander. Und unsere kleine Ausstellung war auch sehr schön.
Wir hatten im Laufe des Jahres einige wundervolle Gäste, mit denen ebenfalls viel genäht und gelacht wurde. Es ist schön, mit Gleichgesinnten zusammen zu sein. Und es macht mir immer wieder Spaß, meine Gäste zu verwöhnen.
Im September begannen dann die Arbeiten für die 5 Quilts. Es hat viel Spaß gemacht, alle selbst zu entwerfen, Stoffe auszusuchen und einzukaufen, alle in Rekordzeit (4 Wochen) zu patchen und in Rekordzeit (3 Wochen) zu quilten. OK, Letzteres war zum Schluss nur noch kräftezehrend. Aber letztendlich wurde auch der letzte Quilt eine Woche vor der selbst gesetzten Deadline fertig und alle 5 Quilts konnten an die Enkelkinder übergeben werden, die sich riesig darüber gefreut haben.
Auch bei unseren Online-Treffen der Gruppe erlebten wir viele schöne Momente. Es wurde viel gelacht, viel erzählt und Einiges wurde auch genäht. Und auch fertig gemacht.
Alles in Allem war von Allem etwas dabei. Freud und Leid liegen oft sehr nah beieinander. Ich freue mich jetzt auf einen Neubeginn in 2023 und darauf, wieder einige Ideen verwirklichen zu können. Was das im Einzelnen ist, werde ich zu gegebener Zeit erzählen. Und natürlich freue ich mich heute schon auf die Gäste, die sich im Laufe des Jahres hier einfinden werden.
In diesem Sinne: Guten Rutsch und alles Gute für das neue Jahr – bleibt alle gesund.
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Ehefrau, Gastgeberin, Gärtnerin, Köchin, Leseratte, Patchworkerin, Bloggerin, Schottlandverliebt, Frankreichfan mit Hugenottenblut. Mit einer unheilbar positiven Lebenseinstellung.
5 große Quilts
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