Gartenprojekte

Philosophische Momente

Seit einigen Jahren träume ich von einer Philosophenbank, für die ich vor 2 Jahren im Sägewerk „um die Ecke“ Zuschnitte aus Lärchenholz bestellt habe, was seither sein Dasein in einer Ecke des Holzschuppens fristete und auf seinen Einsatz wartete. Dank Covid-19 (Corona) und der damit verbundenen Homeoffice-Tätigkeit meines Mannes war es nun endlich soweit, dass der Bau in Angriff genommen werden konnte.

Wenn man nicht alles sofort überprüft

Der Bauplan stammt von Selbst.de und erschien mir für meine Möglichkeiten relativ leicht umzusetzen. Lediglich die Teileliste war schwer zu lesen.
Nachdem ich alle Zuschnitte ans Licht geholt und überprüft hatte, stellte ich fest, dass da einiges fehlte oder falsch zugeschitten war. Entweder habe ich was Falsches bestellt, man hat man im Sägewerk geschlafen oder hier wurde Einiges für andere Projekte verbaut. Aber egal, Frau macht das Beste draus und jammert nicht herum. Schließlich gibt es hier noch jede Menge Restholz aus anderen Projekten. Vorweg: Ich wollte das Holz eigentlich nicht streichen, aber nun muss es doch sein.

Gesucht und gefunden

Zunächst kam die Frage auf, wo das Häuschen zum Philosophieren denn stehen soll. In die Sonne kam nicht in Frage, ich halte mich lieber im lichten Schatten auf. Das ist für mich einfach angenehmer. Nach längerem Hin und Her fiel die Entscheidung. Aaaber – ich habe nicht damit gerechnet, dass die Erde derart hart ist. Es hatte wochenlang nicht mehr geregnet und unser schwerer Lehmboden hat die Eigenschaft, in diesen Fällen so fest zusammenzubacken, dass da gar nichts mehr geht. Also nutzt man ein altes Mittel: Loch bohren und Wasser rein und immer tiefer bohren, wieder Wasser rein …, dieser alte Trick funktionierte auch. Es dauerte eben einen Tag bis wir die Einschlaghülsen für das Gerüst eintreiben konnten. Warum Einschlaghülsen? Ganz einfach – ich versuche Beton im Garten unter allen Umständen zu vermeiden, muss aber das Häuschen so verankern, dass auch ein Sturm es nicht zum Wanken bringen kann. Das kann hier schon mal richtig heftig werden.
Zum guten Schluss drehten sich die Einschlaghülsen dann auch noch, sodass weitere philosophische Maßnahmen nötig wurden. Zum guten Schluss war unsere Aktion dann aber doch von Erfolg gekrönt.

Das Gerüst

Das Gerüst war schnell zusammengeschraubt. Auf dem Bild sieht man Hilfslatten, die ich angeschraubt hatte, um die Maße einzuhalten, damit wir beim Aufstellen auch die richtige Position für die Einschlaghülsen finden. Es passte – fast … wenn sich die Hülsen vorne rechts und links nicht leicht gedreht hätten.

Die Verkleidung

Jetzt begannen die eigentlichen Probleme. Für die Bank fehlten die Zuschnitte. Was tun? Auf dem Zwischenboden lagen noch einige Eichenbohlen unseres Fußbodens im Wohnzimmer – warum nicht die verwenden. Für Rückwand und Lehne war wieder genügend gehobeltes Lärchenholz vorhanden. Der Zusammenbau ging fix, die unteren Verstrebungen haben wir einfach drangelassen. Nur die obere musste dann doch entfernt werden.

Die Verkleidung und das Dach

Für die Verkleidung fehlten ebenfalls die Zuschnitte, aber auch dafür gab es eine Lösung. Für hinten wurde einfach eine überflüssige Fichtenholz-Tür quer passend zugeschnitten und nach oben mit Fichtenholzbrettern verlängert. An den Seiten sollten kleine Fensterchen rein, die ich bei meiner Blumenfrau fand. Auch hier kamen wieder vorhandene (wiederverwendete) Bretter zum Einsatz. Für das Dach waren fertige Zuschnitte vorhanden. Die Arbeit ging schnell voran. Übrigens sitzt das Dach „schwebend“ auf. Ich habe genügend Abstand zur Seitenverkleidung gelassen, damit dort heiße Luft abfließen kann.

Der Rohbau

Und dann war der Rohbau fertig. Anschließend gab es eine Woche Dauerregen. Hier kamen insgesamt an die 40 l runter, ein Segen für die durstige Natur und den Grundwasserspiegel in unserem Brunnen.

Als nächstes folgen die Profile fürs Dach und die Rückwand (hier will ich den Spalt so überdecken, dass da auch bei starkem Regen kein Wasser eindringen kann). Anschließend die Eindeckung mit Vordeckvlies und Klebeschindeln. Auch die Rückwand wird geschindelt. Dann müssen sämtliche Fehlstellen mit Holzfüller ausgespachelt und alles noch mal geschliffen werden. Untendrunter wird eine „Wanne“ aus hartgebrannten Ziegelsteinen gebaut, die mit dem gleichen groben Kies aufgefüllt wird, der schon im Rosenpavillion und für den großen Sitzplatz verwendet wurde. Dazu muss noch etwas Erde abgegraben werden, aber das ist nur eine Angleichung an die Ebene vom Pavillion.

Zu guter Letzt folgt der Anstrich. Ich habe mich für einen gelben Polsterüberzug und Kissen aus gelb/braunem Stoff entschieden. Es ist noch einiges an Rosenstoff in Antikfarbe in meinem Fundus, den ich für die Kissen und Nackenrollen verwenden möchte. Mit Grün und Gelb kombiniert sieht der gut aus. Also werde ich das Häuschen in einem grünen Farbton streichen. Blenden und Fenster werden entweder weiß oder gelb abgesetzt.

Und ganz zum Schluss, sozusagen als Schmankerl obendrauf, gibt es noch einen schwenkbaren Tisch. Dafür habe ich laaange im Netz recherchiert, letztendlich bin ich dann aber doch fündig geworden.

Fortsetzung folgt …

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Ulrike

Ehefrau, Gastgeberin, Gärtnerin, Köchin, Leseratte, Patchworkerin, Bloggerin, Schottlandverliebt, Frankreichfan mit Hugenottenblut. Mit einer unheilbar positiven Lebenseinstellung.

2 Kommentare

  • Edith

    Liebe Ulrike,
    was Du alles so machst! Wann machst Du das?
    Ich habe gerade Sauerteig angesetzt. Da werde ich mal die von Dir empfohlenen Seiten ansehen. Vielen Dank! Bis Sonntag, Edith

    • Ulrike

      Liebe Edith,
      danke für Deinen netten Kommentar.
      Wann ich das alles mache? Ich bin Rentnerin 😉 und ich habe einfach zu viel Fantasie, um Hausfrau zu sein (dieser Spruch passt wie die Faust auf das berühmte Auge).
      Ich freue mich auf Sonntag und bin gespannt, was Du bis dahin alles entdeckt hast. Viel Erfolg mit dem Sauerteigansatz.

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