Attic Window
eines meiner Lieblingsmuster.
Mir liegt eine Nebenbemerkung auf der Seele …
Ich frage mich, warum ich so selten eine Rückmeldung auf dieses kostenlose Angebot bekomme. Es ist schade, denn ich habe mir die Mühe macht, diese Webseite zu erstellen weil ich der Meinung bin, dass Frau ihr Wissen auch ruhig mal teilen kann. Da steckt richtig Arbeit drin, die Bilder, der Text, die richtige Reihenfolge …
Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen. Vor allem interessiert mich, ob euch diese Anleitung geholfen hat. Also, teilt eure Erfahrungen gerne mit mir. Und wenn ihr Lust habt, schaut doch auch mal ins Forum. Vielleicht hat ja die ein oder andere Lust, dort mitzumachen.
Meine gesamte Sammlung enthält jetzt je ein Fenster mit Ausblick auf Herbst, Weihnachten, Winter und, seit ein paar Tagen auch auf das Frühjahr. Ein Sommerbild ist bereits in Planung und wer weiß das schon, vielleicht gibt es irgendwann mal für jeden Monat einen extra Quilt. Jedenfalls suche ich schöne Fotos dazu, bzw. werde wieder vermehrt danach in der Natur suchen (und meine große Kamera mitnehmen).
Seit gut einem Jahr lag der Stoff schon hier, den ich bei Spoonflower mit einem eigenen Bild hab bedrucken lassen. Die Aufnahme habe ich im Frühjahr 2018 im Garten des Landhaus Ettenbühl im südbadischen Bad Bellingen-Hertingen gemacht.
Jetzt war die Zeit gekommen, den Stoff endlich zu verarbeiten. Das daraus ein Attic Window für die Wand über dem Treppenauge werden sollte, war klar. Auf die Idee, mit dem eigenen Foto per Digitaldruck auf Stoff bringen zu lassen, brachte mich eine Patchwork/Quiltschwester im FB-Forum der Patchwork Gilde. So entstand ja dann auch schon mein Winter Attic Window.
Hier kommt nun die Anleitung, wie ich ihn genäht habe.
Zu allererst muss das Panel heiß und mit viel Dampf gebügelt werden. Darauf sollte man auch nicht verzichten, egal welche Stoffe man verwendet. Vorwaschen ist in aller Regel nicht notwendig.
Anschließend muss das Panel an allen Seiten begradigt werden. Dazu faltet man es zur Hälfte und schneidet es mit Lineal und Rollschneider an den Rändern rechts und links gerade. Anschließend noch oben und unten begradigen.
Danach habe ich die Einteilung für den Schnitt mit 1,5 cm breiten schwarzen Stoffstreifen gelegt. Das Abdecken mit den Stoffstreifen ergibt ein sehr realistisches Bild, wie die einzelnen Ausschnitt nach dem Nähen sichtbar sind.
Wenn es notwendig wird, kann man jetzt das Panel noch oben und unten kürzen. Das war hier nicht notwendig, denn die Wand, an der der fertige Quilt hängen soll, ist lang genug und das Panel ist eher zu kurz.
Anschließend habe ich vom hellen Grün Streifen in der Länge (Breite) der eben zugeschnittenen Segmente geschnitten. Und vom dunkleren Grün in der Höhe der einzelnen Segmente. Dann brauchte ich noch Quadrate für die 45° Ecken, die ich in je zur Hälfte aus dem dunklen und aus dem hellen Stoff geschnitten habe. Die Breite der Zuschnitte betrug 2,5″ (fertig genäht 2″/5 cm), NZ 1/4″. Die Quadrate habe ich in Schnellschnitt- Nähtechnik angefertigt. Also um 2x NZ größer geschnitten, je 1/4″ rechts und links der Diagonalen genäht und in der Diagonalen geschnitten. So spart man Stoff.
Man kann die Streifen auch in der Länge so zuschneiden, dass man die Briefecke nur noch abnäht, hat dann aber „Abfall“.
Nach dem Nähen habe ich alle Segmente begradigt, auch die Quadrate. Die wurden dann an den dunklen Streifen angenäht (Nähte anschließend begradigt), bevor dieser ans Segment mit den bereits angenähten hellen Streifen genäht wurde.
Nachdem die breiten Streifen komplett vernäht waren, habe ich die inneren Sprossen aus reinweißem Stoff zugeschnitten (in diesem Fall je 2 Streifen, 1,5″ breit)). Zunächst habe ich die Länge nach der Breite der Segmente zugeschnitten und angenäht. Anschließend alle Segmente in der Höhe zusammengenäht. Dann habe ich die beiden Streifen in der in der Höhe in einem angenäht. Hier muss sehr akurat gearbeitet werden, damit man keinen Versatz bekommt. Zum Schluss habe ich die äußeren Streifen in einem angenäht (vorher bitte mittig ausmessen, damit der Quilt rechtwinklig bleibt).
Jetzt fehlte nur noch die Umrandung.
Die habe ich 4 1/2″ (10,5 cm) breit zugeschnitten, vorher die jeweilige Länge wieder mittig am Quilt ausgemessen, um gleich lange Kanten zu bekommen.
Danach habe ich die Stoffe für das Sandwich zugeschnitten und alles gelegt. Meine Wandbehänge (und die Tischdecken) bekommen ein Innenleben aus gewaschenem Molton (unbedingt vor der Verarbeitung waschen, weil es ziemlich eingeht) weil diese Quilts durch das Gewicht dann sehr glatt hängen. Geheftet wurde nur durch die Segmente und die Umrandung. Dann ging es zum Quilten an die Nähmaschine.
Weil mir dann dummerweise der Stoff für ein passendes Binding fehlte und ich den erst bestellen musste, hing der Quilt für ein paar Tage an meiner Designwand, bevor ich letzte Hand anlegen konnte. Eingefasst wurde er mit einem unifarbenen Rand in einem frühlingsfrischen mittleren Farbton.
Hier noch 2 Links zu englischsprachigen Youtube Videos
Dieses Secret Window Pattern von Jordan Fabrics ist besonders hübsch und wird von mir als Nächstes in Angriff genommen. Leider gibt es das Panel nicht mehr. Das Video ist aus 2018.
Anleitung für einen klassischen Attic Window mit Jenny Doan von Missouri Star. Nach dieser Anleitung habe ich meine Quilts genäht, trotz rudimentärer Englischkenntnisse.
Noch mehr englischsprachige Videos findet man mit dem Suchstring „Attic Window Quilt“ direkt bei Youtube.
Wer Fragen hat, darf sich gerne melden. Ich versuche, so gut wie möglich zu helfen. Gerne auch telefonisch.
Ergänzung
zur Frage, wie der Quilt am besten aufgehängt wird, gibt es eine einfache Antwort: Einfach hinten einen unterbrochenen Tunnel anbringen, für die Enden Dreiecke einnähen. Da steckt man eine Leiste rein. Daran kann eine stabile Kordel oder irgendeine andere Befestigung angebracht werden, an der der Quilt aufgehängt wird. Wenn man ein Ateliersystem zum Aufhängen von Bildern hat, kann man Löcher in die Enden der Leiste einbohren, in die die Aufhängeschnur eingeknotet werden kann.
Bei Wandquilts verwende ich generell auch am unteren Rand eine Leiste. Das lässt den Quilt plan und gerade an der Wand hängen.
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Ulrike
Ehefrau, Gastgeberin, Gärtnerin, Köchin, Leseratte, Patchworkerin, Bloggerin, Schottlandverliebt, Frankreichfan mit Hugenottenblut. Mit einer unheilbar positiven Lebenseinstellung.
4 Kommentare
Gabriele kaiser
Liebe Ulrike, ich finde die Fenster-Idee so schön, gerne würde ich das Frühlingsfenster nacharbeiten…, wenn ich aber nicht so ein schönes stillleben finde, haben Sie einen Tipp, wo ich sowas bestellen könnte?
Desweiteren finde ich die Idee mit den angesetzten Quadraten statt der nervigen briefecken sehr klasse, haben Sie da im nahtschatten gequiltet? Oder betont? Nähte aufgebügelt?
Und noch zu dem molton? Könnten Sie mir bitte mal schreiben, welche dicke das hat??oder ist es das bauwollvlies? Was es gibt?
Vielen Dank und liebe Grüße
Gabi Kaiser
Ulrike
Liebe Gabi, danke für Deinen Kommentar. Ich erlaube mir, beim Quilter-Du zu bleiben 🙂
Zum Panel: das ist ein hochauflösendes Foto von mir, das ich bei einem Besuch im Garten von Ettenbühl gemacht habe. Ich habe das Foto bei Spoonflower (amerikanische Fa., die in Berlin drucken lässt) auf Stoff drucken lassen. Eine andere gute Adresse ist CottonBee, die sitzen in Polen. Wo man solche Panels kaufen kann, weiß ich leider nicht, denn ich habe nichts gefunden. Deshalb hatte ich ja die Idee mit dem Eigendruck.
Zum Quilten: ich habe nicht im Nahtschatten gequiltet, sondern Echo gequiltet (Linien füßchenbreit neben-/untereinander)
Briefecken (und Y-Nähte): sind gar nicht schwierig, wenn man den Trick kennt. Sowas kann man in einem meiner Kurse lernen.
Zum Molton: Ich nehme s.g. schweres Molton, leider ist selten die Stärke (Gewicht pro m²) angegeben. Ich kaufe gerne bei Stoffe Hemmers, dort gibt es Molton mit einem Gewicht von um die 200 g/m², das ist eine gute Ware. Wenn man etwas mehr Volumen haben möchte, nimmt man (vorgewaschenes) Molton und ein dünnes Baumwollvlies darüber (bspw. das 277 von Freudenberg).
Ich hoffe, dass das weiter hilft. Ansonsten schick mir bitte eine E-Mail (steht im Impressum)
Herzliche Grüße, Ulrike
Barbara Krapfenbauer
Hallo! Ich möchte mich demnächst an mein erstes Attic Window wagen. Habe die Anleitung bereits mehrmals durchgelesen. Mir ist Loch unklar, wie ich die Aufhängung mache, da auf den Bildern keine Schlaufen zu sehen sind und ich diese Schlaufen auch nicht besonders schön finde. Kannst du mir da bitte einen Tipp geben?
Liebe Grüße Barbara Krapfenbauer
Ulrike
Liebe Barbara,
vielen Dank für Deine Anfrage. Ich habe die Anleitung gerade um 2 Bilder (können vergrößert werden) und eine kurze Anleitung ergänzt. Ich hoffe, dass das weiter hilft. Ansonsten gerne noch einmal nachfragen.
Liebe Grüße und viel Erfolg beim Werkeln
Ulrike