Backen,  Brot und Brötchen,  EQ8,  Patchwork

Brot und Sterne

Gestern Nachmittag fiel mir ein, dass ich ja gar keine Brötchen mehr im Gefrierschrank habe, die ich heute (am Sonntag) auf den Frühstückstisch stellen könnte. Also musste ich mir schnell etwas einfallen lassen. Eigentlich wollte ich Gelbzöpfchen machen, stellte dann aber fest, dass ich nicht mehr genügend Gelbweizen habe und da das Originalrezept (aus dem „Brot“ Sonderheft „Urgetreide“aus dem Jahr 2020 auf Seite 24) sowieso ein Mischrezept mit Gelbweizen und Weizen oder Dinkel ist, dachte ich, dass etwas mehr Dinkel ja nicht schaden kann. Aber auch davon war nicht mehr genügend da. Also den Vorrat durchgestöbert und festgestellt, dass das Manitoba Mehl dringend verarbeitet werden muss. Manitoba ist ein Mehl, das viel Flüssigkeit aufnehmen kann, also perfekt für lange Teigführung und eine lockerflockige Krume ist. Also habe ich das Rezept etwas umgemodelt und angepasst.

Zunächst habe ich lt. Originalrezept 100 g Gelbweizen mit 100 g Milch und 2 g Frischhefe angesetzt und für etwa 4 Std. neben dem Grundofen gestellt. Die milde Wärme reichte aus, um den Vorteig wunderbar aufgehen zu lassen.

Die Zeit habe ich genutzt, um mit EQ8 zu üben. Ich hatte keine Lust auf stundenlanges Stehen an meiner Gracie, weil mein rechter Fuß mal wieder sehr geschwollen war und schmerzte. Übungen mit EQ8 sind grundsätzlich immer spannend. Andere Leute spielen irgendwelche Spiele auf dem Handy oder PC, ich lerne lieber meine installierten Programme besser kennen. Das hält meine Synapsen frisch. Ich wollte mal ausprobieren, wie viele Variationen mir zum Thema Stern einfallen, wenn ich lediglich 3 verschiedene Stoffe und ein Raster zur Verfügung habe. Ich hatte einige Einfälle und wenn ich jetzt noch wollte, würden mir sicher noch mehr einfallen. Zum Schluss bin ich meinem Raster dann doch noch untreu geworden, aber so what. Ich wollte ja üben und die grauen Zellen fordern.

Nach dem Abendessen (es gab aufgewärmte Kartoffelsuppe vom Vortag – sehr lecker und natürlich selber gekocht. Ich hatte noch Knochen und Beinscheibe im Froster, Suppengemüse ist auch immer da. In einem Teil der Brühe habe ich dann meine schon schrumpelig werdenden mehligen Kartoffeln gekocht, etwas Speck ausgelassen, Zwiebeln geschmälzt und 3 Wienerle aufgeschnitten. Kartoffeln etwas zerstampft, alle Zutaten dazu gegeben, inkl. der zerdrückten Möhren aus der Fleischbrühe, aufkochen, abschmecken, fertig.) habe ich dann für die Autolyse den Rest Gelbweizen (das waren noch 150 g) mit 250 g sehr fein gemahlenem Manitoba Mehl und etwa 300 g Wasser (statt Milch) vermischt und für eine Stunde quellen lassen.

In der Zwischenzeit habe ich mit einer lieben Patchworkfreundin online über Zoom gequasselt. Es ging, wie immer, über Gott und die Welt. Ich genieße diesen Austausch sehr. Manchmal lösen wir auch Patchworkfragen oder unterhalten uns über ein Muster, einen Quilt, eine Ausstellung, etc.

Nach der Talkrunde habe ich dann den Teig vollends zusammengemixt. Im Rezept stehen noch 30 g Butter, 10 g Salz, 3g Frischhefe und 3 g Honig. Der Teig war relativ weich für Brötchen, aber was solls, dann gibt es eben ein Brot á la Ciabatta. Das ist auch lecker, solange die Krume nur fluffig genug ist, dachte ich. Beim Umfüllen in die Gärbox habe ich den Teig einmal gezogen und gefaltet. Nach einer halben Std. noch einmal und dann in der geschlossenen Box in der Küche stehen lassen.

Heute Morgen war der Teig wunderbar aufgegangen. Also habe ich ihn auf das bemehlte Backbrett gegeben, 2x gezogen und gefaltet, zum Rechteck geformt, zur Gare ins Leinentuch eingeschlagen, Ofen mit Backstahl auf 240 Grad aufgeheizt, Mein Brot á la Ciabatta eingeschossen, ordentlich gedampft, den Dampf nach 10 min. abgelassen und das Brot weitere 30 Min. bei 200 Grad fertig gebacken. Leider hatte der rohe Teig schon etwas Übergare, also bekam ich einen Ballon, der auch noch seitlich ausgetrieben hat, weil ich die letzte Teigfalte sehr schlampig unter dem Teigballen „versteckt“ habe. Aber wer ist schon perfekt?

Das frische und noch lauwarme Brot schmeckte trotzdem wunderbar zum Frühstück. Den Gaumen interessiert es nicht, ob Brot oder Brötchen auch perfekt aussehen.

Ein Ciabatta, das etwas aus der Form geraten ist
das leicht formlose Ciabatta
Variationen von Patchworkblöcken mit einem Stern als Muster
Sternenreich

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Ulrike

Ehefrau, Gastgeberin, Gärtnerin, Köchin, Leseratte, Patchworkerin, Bloggerin, Schottlandverliebt, Frankreichfan mit Hugenottenblut. Mit einer unheilbar positiven Lebenseinstellung.

4 Kommentare

    • Ulrike

      Hallo Janine, danke für Deinen Kommentar. Dem Fuß geht es nur dann nicht gut, wenn ich zu lange stehe. Im Moment ist alles gut.

      • Karin Nussbaum

        gefällt mir sehr gut würde ich gerne auch mich daran wagen die Sterne sind sehr abwechslungsreich und magisch

        • Ulrike

          Liebe Karin,
          falls Du das Brot backen meinst – erst vorhin habe ich wieder eins aus dem Ofen geholt und natürlich auch wieder viel zu früh angeschnitten. Sauerteigbrote sollte man erst nach 24 Std. anschneiden…

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