Gemüsegarten,  Vorrat

Tomatenschwemme

Trotz eines sehr trockenen Sommers gibt es in diesem Jahr sehr viele Tomaten. Was tun mit dem Segen? Ich liebe diese roten Murmeln und Boggiakugeln in allen Variationen 🙂

Zum Glück habe ich ein altes Rezept aus Norditalien, das uns Jahr für Jahr die beste Grundsoße beschert, die ich kenne. Dieses Rezept ist wunderbar simpel: Die Zutaten sind Lauch, Sellerie, Möhren, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Gewürze, Wein, Tomaten. Bis auf den Wein alles aus dem eigenen Garten (ok, dieses Jahr sind die Sellerie sehr mickrig gewachsen und die Möhren längst im Kälteschlaf, aber ich habe ja meine regionalen Lieferanten, bei denen ich alle Zutaten tagesfrisch kaufen kann).

Für das Rezept habe ich keine genauen Gewichtsangaben für die Zutaten. Aber es kommt auch nicht auf 10 Gramm an. So oder so wird das eine leckere Grundsoße:
1 große Zwiebel
3 große Knoblauchzehen
1/2 Sellerieknolle
1 Stange Lauch
eine gute Handvoll ungeschälter Möhren werden gewaschen, geputzt und kleingeschnitten, dann in Olivenöl langsam bei reduzierter Hitze angebraten.
Dazu kommen ca. 2 kg grob zerkleinerte mehlige Tomaten
ca. 1/4 l Rotwein (das darf schon ein guter sein)
Ein großes Bouquet frische, grob gehackte italienische Kräuter
und reichlich frisches Maggikraut.
Salz und Pfeffer

Alles zusammen etwa 45 – 60 min. köcheln lassen

Anschließend abkühlen lassen und durch die grobe Scheibe der Flotten Lotte drehen. Den Trester (das ist nur wenig trockenes Zeug) in der grünen Tonne entsorgen.

Portionsweise in Tüten füllen und einfrieren. Oder sehr heiß in Gläser füllen und sofort verschließen. Sicherheitshalber kann man die gefüllten Gläser noch für 30 min. im Backofen sterilisieren. Ich bevorzuge das Einfrieren.

Diese Sauce läßt sich auch als Suppe servieren, ggf. mit etwas Wasser verdünnen und evtl. durch ein feines Sieb geben. Der dicke Rest kann für Pizza verwendet werden.

Außerdem kann daraus Tomatenketchup hergestellt werden, dazu braucht es nur noch einen Schuss Apfelsaft und Apfelessig, ggf. noch Paprikapulver scharf und süß, etwas Chilli oder Piment d’Esplette dazu geben.

Spaghetti Vongole, Spaghetti Bolognese, etc. sind natürlich auch möglich.

Ihr seht, dass man mit den eigenen Tomaten eine ganze Serie leckerer Sachen herstellen kann. Wer keine eigenen Tomaten hat, holt sich welche vom Biostand auf dem Markt. Am besten sind alte Sorten, die auch etwas mehlig sein dürfen. Eine beliebte Einkaufsquelle sind auch Tomatenfeste/Bauernmärkte, die in der Regel Anfang/Mitte September stattfinden. Einfach mal schauen, ob es solche Veranstaltungen in eurer Umgebung gibt.

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Ulrike

Ehefrau, Gastgeberin, Gärtnerin, Köchin, Leseratte, Patchworkerin, Bloggerin, Schottlandverliebt, Frankreichfan mit Hugenottenblut. Mit einer unheilbar positiven Lebenseinstellung.

2 Kommentare

  • Michaela

    Einen wirklich interessanten Blog hast Du da, und wenn ich Dich auch leider wahrscheinlich nie besuchen kann, freue mich doch auf künftige Beiträge!

    • Ulrike

      Liebe Michaela,
      es freut mich, dass Dir mein Blog gefällt. Sollte mich mein Weg mal in Deine Heimat führen, melde ich mich.
      Liebe Grüße
      Ulrike